Stobsiade folder cover

Diese Website stellt dem Leser eine wichtige historische Quelle aus dem Ersten Weltkrieg zur Verfügung. Sie beinhaltet Originale, Digitalisierungen und auch englischsprachige Übersetzungen einer deutschsprachigen Zeitung, die im Internierungslager Stobs in der Nähe von Hawick in den „Scottish Borders“ südlich von Edinburgh zusammengestellt und gestaltet wurde.

Bisher war die Stobsiade nur in Archiven – teils in Deutschland und teils in Großbritannien verfügbar. Wir hoffen, dass unsere Leser es genießen werden, diese Zeitung zu lesen, die wertvolle Einsichten über das Leben in einem Internierungslager im Ersten Weltkrieg liefert. Was war die tägliche Routine? Was haben die Gefangenen gefühlt, was hat ihnen gefehlt, und was hat ihnen Spaß gemacht? Welche Aktivitäten haben sie organisiert um sich geistig aktiv und körperlich fit zu halten und den größten Gegner – die Langeweile – zu überwinden?

Das Bild rechts wurde als Deckel für Mappen vorgesehen, in denen Zeitungsleser ihre Exemplare aufbewahren konnten. Es wurde offensichtlich beabsichtigt, dass eine Sammlung der Zeitungen den ehemaligen Gefangenen eine Basis geben könne, sich an ihre Zeit im Lager zu erinnern. Das Bild zeigt einen Marinesoldaten, einen Zivilisten und einen Soldaten – wie sie alle angekettet aber vergnügt die Zeitung - lesen, während ein misstrauischer Zensor im Hintergrund steht. Die Kommentare und Auslegungen sollen den Leser durch die Seiten der Stobsiade führen.

Das Tagebuch von Karl Karle, einem Zivilisten, der in Lancaster, Stobs und Knockaloe interniert worden war, ist nun auch in dieser Website verfügbar. Es liefert zusätzliche Einsichten in das Leben in Stobs und in die Internierung als solche.

Die Übersetzungen, Kommentare und die Website wurden durch David und Sheila Sutherland als Teil vom „Stobs Camp Project“ realisiert. Dieses Projekt befasst sich mit der gesamten Geschichte des Lagers. Die Website wurde als Bestandteil eines umfangreicheren Projekts, durchgeführt von Professor Stefan Manz (Aston University Birmingham) und Professorin Anne Schwan (Edinburgh Napier University). Sie ist eine der vielen Ressourcen die durch das „Internment Research Centre“ in Hawick zur Verfügung gestellt worden sind.

Archaeology Scotland